Laut Wikipedia wird als Campus der „zusammenhängende Komplex von Universitäten und anderen Hochschulen“ bezeichnet. Oft meint man mit Campus auch den großen „Pausenhof“ einer Uni, sei es ein gepflasterter Platz, eine große Rasenfläche, oder die kleinen Wege mit Bänken, auf den man gemütlich, im Schatten alter Bäume, sich ausruhen, lesen und das Wetter genießen kann.
Aber ganz gleich, ob man nun den Ort des entspannten Lernens und Sozialisierens an der frischen Luft, oder den Gebäudekomplex meint, beide Bedeutungen passen zu diesem Blog. Auch hier geht es ums Lernen und Verstehen. Aber ich meine nicht die Form des Lernens, die du aus der Schule kennen könntest, wenn man gezwungen wird sich etwas zu merken, was man eh nicht wissen will, nur um es dann nach einer stressigen Klausur wieder zu vergessen. Zumindest war das meine Erfahrung von Schule.
Hier geht es darum das zu lernen, was einem wirklich Spaß macht. Die Tatsache, dass man diesen Blog gar nicht lesen muss, beweist, dass ich es darauf anlege, dass du Spaß daran hast und freiwillig bleibst. Ich hoffe, dass du den ein, oder anderen Artikel interessant finden wirst und vielleicht sogar beschließt diesen mit deinen Freunden und Trainingspartnern zu teilen. Das meiste, was für mein Leben wichtig ist, habe ich nach der Schule aus dem Internet, aus Büchern und durch zwischenmenschliche Interaktion gelernt. Für mich ist das die Zukunft des uneingeschränkten, individuellen Lernens und dieser Blog soll dazu beitragen.
Auf dem Karate-Campus treffen sich begeisterte Studenten aus der ganzen Welt. Es sind Menschen, die Spaß am Lernen haben und sich miteinander austauschen, bestehende Dogmen hinterfragen, neue Dinge entdecken und stets danach streben besser zu werden, nicht nur technisch, sondern auch menschlich.
Als ich mit Karate begann, war es für mich nur eine weitere Sportart, die ich ausprobieren wollte. Ich war zwar schon immer von den Kampfkünsten begeistert und hatte es schon mal im Alter von 11 Jahren mit Karate probiert, doch damals war ich dafür weder reif, noch konnte, oder wollte mir der Lehrer wahres Karate vermitteln. Nach vielem Experimentieren im Kickboxen, Martial Arts Tricking und anderen Sportarten, gelang ich über das Sportstudium nun in den Kurs „Kämpfen“, der sich als Shotokan-Karate entpuppte. Mein damaliger Lehrer, der in der JKA-Tradition unterrichtet, verstand es damals mich lange genug zu motivieren und dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Dennoch fing ich erst ein Jahr später an zu bemerken, dass Karate wesentlich mehr ist, als das bloße Auge zu erkennen vermochte.
Möglicherweise bist du hier, weil du auch daran glaubst, dass Karate mehr als ein Kampfsport ist, mit dem man Pokale absahnen kann. Es ist auch mehr als eine archaische Tradition mit Bewegungen ohne Bezug zur Realität. Karate ist nicht nur ein Hobby, das man ausübt, um fit zu bleiben, vor dem depressiven Alltag zu fliehen, oder um sich danach mit Freunden auf ein Bier zu treffen. Wahres Karate ist sehr, sehr viel mehr als das, doch um es zu entdecken, muss es jemanden geben, der anfängt darüber offen zu reden.
Leider gibt es in Deutschland nicht allzu viele Karateka, die bereit sind öffentlich den ein, oder anderen Mythos zu hinterfragen und mal zu sagen, was man wirklich denkt. Oft sind sie durch ihre berufliche Lehrposition in dem ein oder anderen Verband eingeschränkt. Im englischsprachigen Raum sieht es da ganz anders aus. Inspiriert davon, mache ich das jetzt hier und nehme all die schönen und weniger schönen Folgen in Kauf.
Wenn du dich weniger für Karate, sondern mehr für eine andere Kampfkunst, für Gesundheit, oder die menschliche Psyche interessiert, bist du hier auch herzlich willkommen, denn ich ziehe gerne Parallelen und vergleiche viel interdisziplinär. Das gesamte Bild zu erkennen ist etwas, was mir schon oft geholfen hat einige komplizierte Dinge zu verstehen.
Denke aber nicht, dass ich über Dinge schreibe, die mich keiner fragt, nur weil ich meine, dass es wichtig ist. Ich sagte doch: Das Lernen soll nicht wie in der Schule ablaufen. Ich schreibe darüber, was mich auf meinem Weg des Karate und der persönlichen Entwicklung beschäftigt hat. Über Probleme, die ich auch bei vielen anderen beobachtet habe und über Lösungen, die mir und meinen Freunden geholfen haben. Vielleicht stellst du dir ähnliche Fragen wie ich. Nun, jetzt hast du die Gelegenheit mögliche Antworten darauf zu finden.
Stelle dich darauf ein, dass ich über kontroverse Themen schreiben werde, die den Leser zum Nachdenken anregen sollen. Hätte ich damals nicht das ein, oder andere kontroverse Buch gelesen, würde heute nicht vor meinen Notebook sitzen und diesen Artikel schreiben. Wahrscheinlich hätte ich sogar ganz mit Karate aufgehört. Ein Glück, dass ich dazu provoziert wurde selber zu recherchieren, denn das hat mir eine völlig neue, gewaltige und interessante Welt des Karate eröffnet. Hast du auch Lust mit einzutauchen? Dann fühle dich auf dem Karate-Campus wie zu Hause!